Schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts war die Sächsische Schweiz ein beliebtes Wander- und Ausflugsgebiet, besonders für die Dresdner: Sie konnten die 45 Kilometer lange Strecke zwischen der Residenzstadt und dem Kurort Bad Schandau bereits ab 1837 mit der (heute weltweit ältesten) Raddampferflotte auf der Elbe zurücklegen. In den 1850er Jahren wurde die erste Bahnverbindung von Dresden über Pirna und Königstein bis nach Bad Schandau errichtet, und am Ende des 19. Jahrhunderts waren in der Sächsischen Schweiz bereits über 400 Kilometer markierte Wanderwege angelegt. Dadurch entwickelte sich bereits im vorletzten Jahrhundert ein lebhafter Tourismus in der Region, dessen Mittelpunkt die Kneippstadt Bad Schandau bildete. Noch heute zeugen die aus dem 19. Jahrhundert stammenden, prächtigen Gebäude vom Glanz der alten Zeit, in der der europäische Hochadel in den Hotels des Städtchens ein- und ausging. Man sagt, dass sogar der sächsische König mit seinem Hofstaat des Öfteren hier weilte. Ebenfalls im ausgehenden 19. Jahrhundert ließ ein Hotelier einen Fahrstuhl von Bad Schandau hinauf in die Ortschaft Ostrau bauen. Dieser Fahrstuhl ist heute noch in Betrieb und steht unter Denkmalschutz. Dank dieses Engagements entstanden in Ostrau wunderschöne Holzhäuser als Sommerresidenzen für die Feriengäste. Auch diese sind größtenteils noch erhalten.
Die Liebe zu der einmaligen Felslandschaft „Sächsische Schweiz“ ließ in dem Dresdner Unternehmer Heinrich Päßler 1906 den Gedanken reifen, dort ein Ferienhaus zu bauen. Auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück entdeckte er schließlich den Klüftelweg, einen kleinen Wanderweg, der sich von der Schrammsteinbaude durch enge Felsschluchten bis hinauf nach Ostrau schlängelte. Oben angekommen, sah er von einer Wiese am Waldrand aus einen großen Felsvorsprung, von dem aus sich ein fantastischer Blick auf die Schrammsteine bot. Das 12.000 Quadratmeter große Grundstück war von Norden her fast ebenerdig zu erreichen, lag in fußläufiger Nähe zu Ostrau und Bad Schandau und bot eine der schönsten Panoramaaussichten der gesamten Sächsischen Schweiz – kurzum: Es war perfekt für sein Vorhaben geeignet. Päßler erwarb das Land von einem Bauern und errichtete dort – damals noch nicht an einschränkende Baubestimmungen gebunden – sein Traumhaus aus Holz. Der Drei-Giebel-Bau wurde 1908 fertiggestellt und bot sämtlichen Komfort, den sich die Bauherren gewünscht hatten: große Balkone mit Glastüren für möglichst viel Licht, ein voll ausgestattetes Badezimmer, eine moderne Küche, mehrere geräumige Zimmer sowie eine große Bibliothek mit einem Runderker. Für angenehme Temperaturen in der kühleren Jahreszeit sorgte ein Kachelofen, der heute als Kamin dient. Bis zum Zweiten Weltkrieg verbrachten die Familie Päßler und ihre Gäste viele angenehme Urlaubs- und Wochenendaufenthalte in ihrem Ferienhaus. Dies fand jedoch ein jähes Ende, als das Haus für die Unterbringung von Flüchtlingen und ausgebombten Familien beschlagnahmt wurde. Nach 1945 wurde die Unternehmerfamilie Päßler enteignet und musste deshalb 1948 nach West-Berlin umziehen, um sich dort eine neue Existenz aufzubauen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Enteignung der Päßlers stand das Haus jahrzehntelang leer, bis es schließlich von den DDR-Behörden dem VEB-Kombinat „Radio Stern“ übergeben wurde. Die privilegierte Stellung dieses Staatsunternehmens, das seine Elektrogeräte auch in den Westen exportierte, machte es Anfang der 1980er Jahre möglich, das Gebäude umfassend zu sanieren und als Ferienhaus für die Belegschaft zu nutzen. Viele Familien verbrachten dort ihre Ferien – Zeitzeugen berichten von langen Wartelisten. Es gab zu jener Zeit einen Kinderspielplatz auf dem Grundstück, und nicht wenige Mitarbeiter halfen in ihrer Freizeit unentgeltlich dabei, das Gebäude zu pflegen und instand zu halten. Nach der Wende wurde das Haus an Frau Päßler, die Tochter des Erbauers, zurückgegeben. Sie verkaufte es an einen der beiden heutigen Eigentümer, der es ab 1995 wieder für den Gästebetrieb nutzte. Die ehemalige Bibliothek wurde in dieser Zeit zu einer Wohnküche umgestaltet und das Badezimmer modernisiert. 2001 erfolgte nochmals eine umfassende Sanierung, bei der unter anderem eine Sauna sowie ein zusätzliches Bad eingebaut wurden. Die Heizung wurde dabei in das Gästehaus ausgelagert, und die gesamte Haustechnik einschließlich der Alarmanlage erfuhr eine Generalüberholung. Heute erfüllt das Haus Schrammsteinblick höchste Wohnansprüche, ohne dass es jedoch seinen historischen Charme eingebüßt hätte. Wer hierher kommt, kann Bewegung und Entspannung, Erlebnis- und Ruhephasen perfekt miteinander verbinden. Kommen Sie und schauen Sie selbst – wir begrüßen Sie gern als Gäste in unserem Ferienhaus!
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Klüftelweg 7, 01814 Bad Schandau Ostrau